Vulkanausbruch in Chile – faszinierendes Naturschauspiel

https://www.flickr.com/photos/l_escargot/17237914582/player/

Nach seinem 42 Jahre währenden Schlaf ist der Vulkan Calbuco im Süden Chiles wieder aufgewacht uns spuckt Asche.

Ich find es wahnsinnig beeindruckend und faszinierend, die Betroffenen vor Ort wahrscheinlich weniger! 

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vulkan-calbuco-in-chile-ausgebrochen-a-1030089.html

Reblogged National Geographic: Lost City Discovered in Honduran Rain Forest

Es gibt sie wohl doch noch, weiße Flecken auf der Landkarte und unbekannte Zivilisationen! Heute hat mich die Nachricht über die Entdeckung einer untergegangen Stadt in Honduras begeistert. Faszinierend ist, dass die Stadt offensichtlich nicht von den Maya erbaut wurde, sondern von einer bisher unbekannten Zivilisation. Es werden sogar noch mehr Ruinen in diesem abgelegenen Teil des Regenwaldes vermutet.

Exclusive: Lost City Discovered in Honduran Rain Forest.

Lecker Essen – Sandwich bei El Enano in Lima

El Enano HühnchensandwichNoch nie fühlte ich mich bemüßigt mein Essen zu fotografieren, aber dieses Hühnchen-Sandwich musste einfach auf Bild festgehalten werden! El Enano setzt – für mich jedenfalls – neue Sandwich-Maßstäbe.

Frisch zubereitet, das Hähnchen frisch angebraten, der Käse schmilzt. Dazwischen krosse Zwiebeln und ultraleckere Soßen. Den frischen Ananassaft nicht zu vergessen.

Das gibt es bei El Enano in Miraflores, Lima.

Echt eine Empfehlung!

TV-Doku: Zwischen Anden und Amazonien

Zusammen mit den SPIEGEL-TV-Autoren Kirsten Hoehne und Jens Nicolai hat die ZDF-Journalistin Marietta Slomka eine zweiteilige TV-Doku über sechs Länder Südamerikas gedreht.

Heute wird der 2. Teil um 20.30 Uhr im ZDF ausgestrahlt.

Und wer den 1. Teil so wie ich verpasst hat, es gibt beide Teile auch in der ZDF-Mediathek.

Zwischen Anden und Amazonien – Teil 1

Zwischen Anden und Amazonien – Teil 2

In der grünen Hölle oder im grünen Paradies?

Dorf am AmazonasEs sollte eines der Highlights meiner Perureise werden: ein Trip in den Amazonas-Regenwald. Mal so richtig in den Dschungel. Aber für den Anfang nicht zu abenteuerlich, sondern schön gediegen in einer Lodge. Und weil das leider ziemlich teuer ist, nur für zwei Nächte und drei Tage.

Mein Dschungeltrip beginnt in Iquitos. Eine, trotz ihrer Lage mitten im tropischen Regenwald, ziemlich große Stadt, die nur über den Luft- oder Wasserweg erreichbar ist. Iquitos spielte einst eine bedeutende Rolle während des Kautschukbooms Ende des 19. Jahrhunderts, als reiche Kautschukbarone ihre Villen reich mit Azulejos aus Portugal verzierten und die indigene Bevölkerung sklavenartig und menschenverachtend schuften ließen (spannende Literaturempfehlung zu diesem Thema: „Der Traum des Kelten“ von Mario Vargas Llosa).

verrückter MototaxisverkehrUnd hier finde ich die „grüne Hölle“, nur nicht ganz so grün. In dieser Stadt ist es unerträglich heiß und schwül. Wieder einmal die Art von Hitze, bei der ich das Gefühl habe auf der Stelle einfach zu verpuffen und nur ein kleines Häufchen Asche und eine kleine Rauchwolke von mir zu hinterlassen. Dann noch dieser ohrenbetäubende Verkehrslärm, im wesentlichen verursacht von den Hunderten knatternden Mototaxis. Jetzt weiß ich auch was es bedeutet, wenn der Lonley Planet von einer quirligen Stadt spricht! Aber gut, ich muss ja nur eine Nacht vor und nach dem Dschungeltrip hier sein.

Muyuna-LodgeUnd dann geht’s auf in den Dschungel! Nach drei Stunden Fahrt im Schnellboot den Amazonas aufwärts legen wir am Steg der Muyuna-Lodge an. Die auf Stelzen stehenden Hütten der Lodge liegen direkt am Ufer, umgeben von Wald. Jede Hütte hat einen Balkon mit Hängematten. Ich glaube, ich könnte die nächsten Tage auch einfach in der Hängematte schaukeln und den Geräuschen des Waldes lauschen. Aber nein, dafür kostet das alles zu viel und die Gastgeber wollen auch, dass wir was erleben und halten uns gut auf Trab. Soviel Zeit zum Relaxen in der Hängematte bleibt da gar nicht.

AffeAm ersten Tag brauchen wir uns wenigstens nicht groß zu bewegen. Nachmittags geht es gemütlich auf Bootstour. Im Vorbeituckern können wir jede Menge Vögel, verschiedene Affen und auch ein Faultier beobachten. Nach dem Abendessen, geht es dann nochmal ins Boot. Die Guides versuchen kleine Kaimane zu finden und zu fangen, was nach einer Weile auch gelingt. Der arme kleine, etwa zweijährige Kaiman hat hoffentlich kein Trauma von dem Blitzlichtgewitter davon getragen.

PiranhasAm zweiten Tag müssen wir uns dann selbst fortbewegen. Am Vormittag machen wir einen Spaziergang im Wald und sehen eigentlich nichts. Mit einem vor Ort selbst gebastelten Rucksack aus Palmenblättern hält uns der Guide bei Laune. Am Nachmittag muss ich mit zum Piranha-Angeln. Eine recht langweilige Angelegenheit. Mindestens zwei Leute hatten aber Spaß, denn ihnen gelang es auch ein paar Piranhas zu angeln.

Am Abend gibt es dann nochmal einen Spaziergang durch den Wald. Dieses Mal sehen wir wenigstens eine riesige Kröte, eine Tarantel und viele Moskitos, die trotz Mückenspray und Kleidung fröhlich mein Blut saugen.

Graue FlussdelfineBevor es am dritten Tag wieder zurück nach Iquitos geht, stehen noch die rosa und grauen Flussdelfine auf dem Programm. Da die Delfine ihr Auftauchen aus dem Wasser leider nicht ankündigen, ist es etwas schwierig ein Foto von ihnen zu erhaschen.

Dann ist das „Dschungelabenteuer“ auch schon wieder vorbei. Von der Tierwelt hatte ich mir zwar etwas mehr erwartet, aber die idyllische Lage der Lodge und die tollen Hütten haben den Aufenthalt wirklich fast paradiesisch werden lassen.

Machu Picchu – Treppen rauf, Treppen runter

Aguas Calientes & Rio UrubambaWie die meisten anderen Touristen reise ich einen Tag vor dem Besuch der Inkazitadelle Machu Picchu nach Aguas Calientes an. Mit dem Zug. Denn motorisiert kann man den kleinen Ort im Urubamba-Tal immer noch nur per Schmalspurbahn erreichen. Und zwar mit einem der wackeligsten Züge überhaupt. Da kommt sowas wie Nostalgie-Feeling auf. Könnte sein, dass er deswegen auch so teuer ist. Für die 28 Kilometer von Ollantaytambo nach Aguas Calientes und zurück bezahlt mal bei Inca-Rail ungefähr 104 US$. Oder wird der Zug vielleicht in Stunden Fahrzeit bezahlt? Für die kurze Strecke benötigt die Schmalspurbahn eineinhalb Stunden! Ein Getränk und ein kleiner Snack sind immerhin inklusive. Man muss die Gäste ja bei Laune halten!

Angekommen in Aguas Calientes wird man vom Bahnhof direkt in das Labyrinth des Touristenmarktes geleitet. Konsum lautet die Devise! Aber Hilfe! Wie komm ich hier raus? Ich will nichts kaufen! Gemeinsam mit anderen Touristen schaffe ich es aus der indigenen Markthölle zu entfliehen und kann unbeschadet erst einmal mein Zimmer beziehen.

Gleich mache ich mich auf Besichtigungstour. Aber obwohl ich mich zurück in den Touristenmarkt traue, bin ich nach eineinhalb Stunden mit allem durch. Und noch so viel Zeit bis zum Abendessen! Laaangweiliiig! Ein Glück, in meiner Unterkunft gibt es schnelles Internet. Die Rettung!

Fußweg nach Machu PicchuFrüh um Sechs am nächsten Morgen, es ist gerade hell, mache ich mich total beschwingt auf den Weg nach Machu Picchu. Ist doch Ehrensache, dass ich hoch laufe und nicht den überteuerten Touristenbus nehme. So weit ist der Weg ja auch nicht, etwa eineinhalb Stunden. Eine halbe Stunde im Tal und dann die letzten zwei Kilometer den Berg rauf.

Nach gerade mal einem Viertel der Strecke bergauf möchte ich laut Fluchen, wenn ich nur nicht so außer Atem wäre! Verdammt steil diese Treppen. Und so blöde unterschiedlich hohe Stufen. Ich bin jetzt schon total kaputt und der größte Teil liegt jedoch noch vor mir. Mit meiner Fitness ist es wohl doch nicht so weit her! Ein paar Stufen weiter treffe ich auf zwei Mädels, die bereits aufgegeben haben und jetzt versuchen den Bus anzuhalten. Ich ziehe es durch! Mittlerweile weiß ich, dass man auf diesen zwei Kilometern etwa 500 Höhenmeter macht.

Machu PicchuEndlich oben angekommen heißt es dann noch kurz anstehen und dann ist es soweit, ich betrete Machu Picchu. In Echt ist es doch noch viel beeindruckender als auf dem einen Foto das jeder kennt. Wahnsinn! Erstmal steht natürlich das obligatorische Selfie vor der atemberaubenden Kulisse auf dem Programm und dann gemütlich über das Gelände schlendern. Oh nein, schon wieder Treppen rauf!

Ruinen von Machu PicchuNach vier Stunden habe ich das Gefühl so ziemlich alle Mauern, Steine, Terrassen, Tempel und Kanäle gesehen zu haben. Zudem sind jetzt auch immer mehr Menschen auf dem Gelände. Also mache mich auf den Rückweg.

NebelwaldEine Mischung aus Übermut, Geiz und der Aussicht auf ein paar hübsche Fotos im Nebelwald lassen mich doch den Rückweg zu Fuß über die Treppen antreten. Dieser Übermut wird vermutlich mit einem ordentlichen Muskelkater belohnt. Aber schließlich tue ich ja etwas für die Fitness!

Nächste Abfahrt „Gringo-Trail“

Wie die Lemminge gehen in Arequipa alle Touristen nur den einen Weg, ins Colca-Tal. Und das obwohl es in der Umgebung auch noch andere Sehenswürdigkeiten gäbe. Die Ausflüge dorthin finden aber wegen zu wenigen Teilnehmer nicht statt, weil ja alle ins Colca-Tal wollen! So bleibt auch mir nichts anderes übrig als den Lemmingen auf den Gringo-Trail zu folgen.

Es handelt sich um eine typische Pauschal-Bustour, inklusive Vollbespaßung. Alpakas und Folklore garantiert!

Ausblick auf den Nevado Ampato

Ausblick auf den Nevado Ampato

Erst beginnt alles ganz harmlos mit einer Busfahrt von Arequipa nach Chivay. Hier und da mal ein Stopp um wilde Vicuñas oder den tollen Ausblick auf die Vulkane zu fotografieren. Aber schon bei der ersten Rast wird klar, hier bewegt sich eine Touristenkarawane verteilt auf zig Busse. Und alle mit dem exakt gleichen Programm!

Wir machen Rast an einem Restaurant im Nirgendwo um uns in einer endlosen Schlange an der Toilette anzustellen und Mate Triple gegen Höhenkrankheit zu trinken. Ein sehr leckerer Tee mit frischen Kräutern, von denen ich mir außer Coca keines merken kann.

Nächster Stopp höchster Punkt der Tour auf 4910 Meter. Toller Ausblick auf den Nevado Ampato und andere Vulkane. Jetzt heißt es sich beeilen, bevor die nächste Reisegruppe ankommt.

Markt in Chivay

Markt in Chivay

In Chivay wird die Touristenmasse in einem Restaurant mit Buffet verköstigt. Überraschenderweise sehr lecker! Im Anschluss kann man sich optional mit den anderen Touristen in den örtlichen heißen Quellen baden. Eine Besichtigung des Ortes ist nicht vorgesehen! Genau das tue ich aber und finde einen erstaunlich authentischen Ort. Es gibt einen großen Markt nur für die Einheimischen, in dem es vom Lama-Halfter über Werkzeug, Fernseher, Küchenutensilien, Spielzeug und Kleidung alles gibt. Sogar einen Friseur.

Am Abend werden wir in ein Restaurant geschleift. Eine Pizzeria! Dort findet eine Show für uns und die anderen 50 Gäste statt. Es stehen Peruaner mit Poncho und Panflöte auf der Bühne und zwei junge Einheimische führen in bunten Trachten Tänze vor. Fast fremdschämen muss ich mich als Touristen in den Tanz mit einbezogen werden und am Ende die Tänzer erst gehen gelassen werden, nachdem die komplette Touristenschar ein Foto mit ihnen gemacht hat. Und das gleiche spielt sich beim zweiten und dritten Tanz nochmal ab!

Am nächsten Morgen geht es weiter in Richtung Colca-Schlucht. Der zweit- oder dritttiefsten Schlucht der Welt. Die Informationen sind da unterschiedlich. An ihrem tiefsten Punkt ist sie vier Kilometer tief.

Aber da kommen wir nicht hin. Wer werden nur zum Cruz del Condor am Anfang der Schlucht gekarrt. Unterwegs müssen wir in einem Dorf anhalten, auf dessen Platz am Morgen ein kleiner Markt nur für die Touristen stattfindet und die Kinder bevor sie zur Schule gehen für die Touristen tanzen. Auf dem weiteren Weg stehen Frauen mit ihren Alpakas am Straßenrand und warten darauf von den Touristen fotografiert zu werden.

Cruz del Condor

Cruz del Condor

Am Cruz del Condor können wir dann mit Millionen anderer Touristen die Kondore beobachten, die dort die morgendliche Thermik nutzen, um sich elegant in die Lüfte zu schwingen. Spiralförmig steigen sie immer höher und höher. Ein echt beeindruckendes Schauspiel.

Colca-Tal

Colca-Tal

Auf dem Rückweg springen wir an jedem Aussichtspunkt aus dem Bus, wo wir schon von den einheimischen Frauen erwartet werden und ihre bunten Deckchen und Täschchen kaufen sollen.

Schön einfach war es, auf dem Gringo-Trail zu reisen. Einfach einsteigen und gut. Aber schöner wäre es wirklich ohne das ganze touristische Brimborium gewesen.

Schaukeln – Kubas Volkssport Nummer 1

Schaukeln – Kubas Volkssport Nummer 1

Schaukelstuhl in TrinidadWer bisher dachte Baseball sei die Sportart Nummer 1 in Kuba hat sich schwer getäuscht! Schaukeln ist der Sport an dem keiner vorbei kommt. Er wird vom jüngsten bis zum ältesten Kubaner betrieben.

Ob es Wettkämpfe gibt ist mir bisher noch nicht bekannt. Vielleicht im geheimen, vor den Augen der Touristen verborgen. Aber die dazu benötigten Sportgeräte sind überall zu sehen.

In jeder Wohnung stehen mindestens zwei Schaukelstühle. Der Schaukelsport scheint also im Einzel oder im Team als Synchron-Schaukeln oder mittels Hollywood-Schaukel als Paar-Schaukeln betrieben zu  werden. Es muss wohl auch verschiedene Klassen geben. Die Sportgeräte gibt es in Vollmetall, in Vollholz oder die moderne Variante aus Aluminium mit einer Sitzfläche aus Wäscheleinen.

Spielplatz in HolguínDie Sportgeräte für Kinder sehen wiederum etwas anders aus. Sie stehen auf den Spielplätzen zum Massentraining zur Verfügung. Es gibt sie als Einzelschaukel oder als Schiffschaukel für das Teamtraining.

Wäre Schaukeln olympische Disziplin, wären Kubaner mit Sicherheit die unangefochtenen Topfavoriten.

Sonstiges (un-)nützliches Wissen rund um den Schaukelstuhl:

Laut Wikipedia wurde der Schaukelstuhl in der Zeit der Pilgrim Fathers im 17. Jahrhundert von einer Glaubensgemeinschaft namens Shakers erfunden.

Den derzeitigen Weltrekord im Schaukelstuhl-Schaukeln hält Dennis Easterling aus Atlanta, Georgia mit 480 Stunden (http://interessante-fakten.de/2333/Schaukelstuhl-schaukeln.html)

Selbst Christian Morgenstern beschäftigte sich mit dem Schaukelstuhl und verfasste folgendes Gedicht:

Der Schaukelstuhl auf der verlassenen Terrasse

Ich bin ein einsamer Schaukelstuhl
und wackel im Winde, im Winde.

Auf der Terrasse, da ist es kuhl,
und ich wackel im Winde, im Winde.

Und ich wackel und nackel den ganzen Tag.
Und es nackelt und rackelt die Linde.
Wer weiß, was sonst wohl noch wackeln mag
im Winde, im Winde, im Winde.

Viñales

Kuba – eine andere Welt?

Wer eine Reise nach Kuba plant, bekommt leicht den Eindruck in Kuba sei alles total anders. Als ob die größte Antillen-Insel nicht von dieser Welt sei. Und dann kommen noch die selbsternannten Spezialisten und erzählen einem von politischen Gefangenen und dass es mit der Meinungsfreiheit nicht weit her sei.

Kommt man dann endlich selbst auf der Insel an stellt man fest, Kuba ist eben doch nicht Nordkorea!

Schon die Passkontrolle bei der Einreise fällt wesentlich gelassener aus als gedacht. Nach der unbedingt notwendigen Bescheinigung über eine Auslandskrankenversicherung in spanischer Sprache, ohne die man auf gar keinen Fall ins Land kommt, frägt keiner!

2013-04-19 Santa Clara-1020203Der Straßenverkehr ist ebenso chaotisch wie in anderen lateinamerikanischen Ländern, wenn auch die Autos meist nicht mehr ganz die neusten sind. Die Taxifahrer rufen fast schon zwanghaft „Taxi, Taxi“. Auch das Kabelwirrwarr der Stromleitungen kommt mir bekannt vor. Selbst im Lärmpegel unterscheidet sich Kuba nicht von seinen lateinamerikanischen Nachbarn. Also ist Kuba doch gar nicht so anders?

2013-04-21 Trinidad-1020257Außerdem könnte man in einem Land, in dem die Menschen angeblich so furchtbar unterdrückt werden vermehrte Militär- und Polizeipräsenz vermuten. Fehlanzeige! Da war mir anderswo schon mulmiger zumute, wo bis unter die Zähne bewaffnete Polizisten durch die Städte patrouillieren.

Nein, in dem Land ist sicher nicht alles Gold was glänzt, aber ein anderer Planet ist Kuba sicher nicht! Das Handy funktioniert ganz normal, man fährt längere Strecken mit bequemen Viazul-Reisebussen, in kleinen Supermärkten bekommt man alles mit dem Peso Convertible – in den kleinen Läden können nur Kubaner mit Lebensmittelmarken einkaufen. Ja, ich hör sie schon die Kritiker: Was, Lebensmittelmarken?! Man kann sicher über die Vor- und Nachteile diskutieren, aber mir erscheint dieses System nicht schlecht, denn damit erhält jeder Kubaner eine monatliche Grundration an Nahrungsmitteln, und das würde man sich anderswo, wo Kinder unterernährt sind, sicher auch wünschen. Die Kubaner jammern natürlich, dass die Lebensmittelmarken nicht ausreichen. Nur wenn das einer der zahlreichen übergewichtigen Kubaner sagt, gewinnt diese Aussage nicht gerade an Glaubwürdigkeit. Vielleicht kompensieren die Kubaner aber auch den Mangel an Lebensmittelmarken mit dem Konsum des guten und sehr günstigen Eises, für das die Menschen stundenlang anstehen, eine Art Freizeitbeschäftigung in Kuba.

Sind nun alle überzeugt? So anders ist Kuba doch wirklich nicht. Oder etwa doch? Für Kommunikations- und Informationsjunkies ist ein mehrwöchiger Aufenthalt auf Kuba allerdings eine harte Prüfung! Die Welt könnte um mich herum untergehen, ich würde es nicht merken! In den Fernsehnachrichten wird im Wesentlichen über Kuba berichtet, vielleicht noch über Venezuela, aber das war’s dann auch. Internet gibt es zwar, aber kaum in Privathaushalten und WLAN ist sowieso vollkommen unbekannt. 2013-05-03 Havanna-1020537Bleiben nur öffentliche Internet-PCs in den staatlichen Telepuntos. Für den Internet-Zugang benötigt man dann eine spezielle Karte mit Zugangsdaten. Die wiederum kann man für 3 CUC/30 Minuten oder 6 CUC/1 Stunde in den Telepuntos kaufen. Wenn sie nicht gerade ausverkauft sind! Selbes gilt fürs Telefonieren, sofern man nicht teure Roaminggebühren mit dem Handy zahlen möchte. Man benötigt eine Karte, die es in verschiedenen Werten gibt, von 5 CUC bis 20 CUC. Die 20 CUC-Karte scheint es jedoch nur theoretisch zu geben. Und auch die anderen sind oft ausverkauft. Hat man dann endlich mal eine 15-CUC-Karte erstanden, ist sie nach einem 10-Minütigen Gespräch auch schon aufgebraucht! Somit ist das so mühsam erkämpfte Telefonat kaum billiger als mit dem Handy.

Was Telekommunikation angeht muss Kuba also doch auf einem anderen Planeten liegen. Anders sind die exorbitanten Preise nicht zu erklären. Und so investiere ich einen großen Teil meiner Reisekasse in verschiedene Kommunikationsmittel.

Eine gute Nachricht aber noch zum Schluss. Seit Juni 2013, leider nach meinem Aufenthalt, gibt es mehr Internetcafés, die Internettarife wurden gesenkt und es soll angeblich auch ein wenig schneller sein. (http://amerika21.de/2013/05/83066/kuba-internetcafes)

Bienvenidos – Vivalatinoamerica ist wieder zurück

In letzter Zeit ist es leider etwas still gewesen hier in meinem Blog. Aber ich gelobe ab sofort Besserung!

Im April bin ich dreieinhalb Wochen durch Kuba gereist. Und wie ihr in meinem nächsten Blogbeitrag erfahren werdet, ist es dort schier unmöglich zeitnah einen Blog zu schreiben.

Ich hoffe euch in nächster Zeit ein paar meiner kubanischen Geschichten hier erzählen zu können.

Vorab schon mal ein paar Impressionen von Kuba!